sweet home
Über das Project
Meine Portraitserie zeigt Menschen 'am Rande' der Gesellschaft, zumeist Armutsmigranten aus Osteuropa, auf der Suche nach Jobs: die Fotografien zeigen rumänische Zuwanderer, die trotz der schwierigen Situation bewusst auftretten. Die Bulgaren jedoch (Angehörige der Roma-Minderheit türkischer Abstamung) - auf grund deren Religion - lehnen jegliche Zusammenarbeit ab. Es blieb mir nichts übrig, als sie malerich zu dokumentieren.
Um unseren oft teilnahmslosen Blick auf die Individualität und Würde der Portraitierten zu lenken, verändere ich das durch Abgerissenheit und Elend geprägte Ambiente dieser Menschen und fotografiere sie als bürgerlich Gekleidete und vor den irrealen Traumkulissen von Kinoplakaten.
Die gemalten Menschen werden nicht physiognomisch treu portraitiert, sondern ihre Stimmung und geballte Energie sind auschlagbend.
Der Anfang
Als Malerin habe ich vor einiger Zeit die Fotografie als Möglichkeit des künstlerischen Ausdrucks für mich entdeckt.
In Zusammenhang mit meinen Erlebnissen und täglichen Begegnungen mit den rumänischen Landsleuten (ich unterstütze das AWO Infozentrum Migration und Arbeit in der Beratung der rumänischen und bulgarischen Migranten), entstand in mir der Wunsch, die komplizierten und oftmals nicht undramatischen Lebenssituationen fotografisch zu dokumentieren. Mehr als dieser dokumentarische Ansatz im Sinn eines biographischen ΄screen shots΄ interessiert mich die Fotografie hier als vermittelndes Medium, als Einladung zu Verständnis und Kennenlernen.